Seminarnummer: 20210607-3
SPECIAL
Psychosoziale Prozessbegleitung für Juristen – in Kooperation mit BMJ und ÖRAK
Datum
Approbation
Ort
Seminarleitung
Referent/en
DSA Ursula Kussyk, Sozialarbeiterin in Wien
MMag. Dr. Dina Nachbaur, Juristin, Kriminalsoziologin und Leiterin Fachbereich Interne Organisation der Stadt Wien – Kindergärten
Mag. Barbara Neudecker, MA, Leiterin der Fachstelle für Prozessbegleitung für Kinder und Jugendliche im Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren
Mag. Eva Plaz, Rechtsanwältin in Wien
DSA Marina Sorgo, MA, Diplomsozialarbeiterin, Supervisorin, Mediatorin
Seminarbeitrag
EUR 600.00 (exkl. 20% USt.), für Rechtsanwälte und andere Berufsgruppen
Seminarbeitrag inkl. Seminarunterlagen, zwei Mittagessen inkl. Seminargetränke, Kaffeepausen und Konferenzgetränke
Seminarziel
Mit dem Strafprozessrechtsänderungsgesetz I 2016 und dem Gewaltschutzgesetz 2019 wurden die Opferrechte abermals gestärkt. Auch die Maßnahmen zur Bekämpfung von Hass im Netz werden die Opferrechte weiter stärken. Die Gewährung von psychosozialer und juristischer Prozessbegleitung durch bewährte und geeignete Opferhilfeeinrichtungen ist aus dem Katalog der Opferrechte nicht mehr wegzudenken. Österreichweit sind rund 180 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte als juristische Prozessbegleiter tätig, die regelmäßig intensiv mit Opfern und einer psychosozialen Prozessbegleitung zusammenarbeiten.
Das Seminar bietet Ihnen durch ausgewählte Expertinnen eine Einführung in die Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumaverarbeitung, thematisiert das in der täglichen Praxis unabdingbare Zusammenwirken von psychosozialer und juristischer Prozessbegleitung, beleuchtet die Verantwortung und die möglichen Spannungsfelder und bietet Einblicke in opfergruppenspezifische Dynamiken und Hintergründe.
Die Seminarleitung erfolgt durch eine in der juristischen Prozessbegleitung erfahrene Rechtsanwältin, welche die Teilnehmer durch die zweitägige Veranstaltung führt und auch selbst als Co-Vortragende mitwirkt.
Diese Fortbildungsveranstaltung basiert auf den Inhalten der neuntägigen externen Grundausbildung für psychosoziale Prozessbegleiter, die bis zu dreimal im Jahr angeboten wird.
Ablauf
Montag, 7. Juni 2021
09.00 - 10.30 (Plaz/Neudecker)
Warum Prozessbegleitung?
11.00 - 12.30 (Plaz/Neudecker)
Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumaverarbeitung
Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumaverarbeitung im Zusammenhang mit Straf- und Zivilverfahren unter besonderer Berücksichtigung kulturspezifischer Aspekte
13.30 - 15.45 (Plaz/Neudecker/Nachbaur)
Rolle und Funktion der psychosozialen und der juristischen Prozessbegleitung
- Beginn der Prozessbegleitung: Kontaktaufnahme unter Einbeziehung der Bezugspersonen, Beratung über die Frage der Anzeigeerstattung, Erhalt und Umgang mit ersten Informationen, Abklärung der aktuellen Situation des Opfers, Auftragsabklärung und Vereinbarung von psychosozialer und/oder juristischer Prozessbegleitung, Vorbereitung der nächsten Schritte
- Anzeigenerstattung: Ablauf, Rechte und Pflichten, Aufgaben der Prozessbegleitung bei der Anzeige, Aufgaben bei der Nachbereitung, Ängste und Fantasien von Opfern
- Vorbereitung auf einzelne Verfahrensschritte und bei Gericht: Vorbereitung des Opfers auf die kontradiktorische Einvernahme, die Hauptverhandlung oder den Tatausgleich, etc.; Aufgaben bei der Nachbereitung; spezifische Fragestellungen zu den Fallverläufen
- Abschluss der Prozessbegleitung: Abschluss des gerichtlichen Verfahrens und der juristischen und/oder psychosozialen Prozessbegleitung, Situationen der vorzeitigen Beendigung der Prozessbegleitung
16.00 - 17.30 (Plaz/Kussyk)
Verantwortung und Spannungsfelder in der Rolle der Prozessbegleitung - Selbstfürsorge und Psychohygiene; Gefahren der indirekten Traumatisierung
Diskussion (Plaz)
Dienstag, 8. Juni 2021
Opfergruppenspezifische Dynamiken und Hintergründe
09.00 – 11.00 Uhr (Plaz/Neudecker)
Kinder und Jugendliche
11.15 – 12.30 Uhr (Plaz/Sorgo)
Gewalt in der Partnerschaft
13.30 – 14.45 Uhr (Plaz/Kussyk)
Sexualisierte Gewalt
14.45 – 16.00 Uhr (Plaz/Nachbaur)
Hass im Netz
16.15 – 17.30 Uhr (Plaz/Kaufmann)
Gewalt im Migrationskontext
17.30 – 18.15 Uhr (Plaz)
Resümee
Informationen
Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung, da die Teilnehmerzahl auf 18 Personen beschränkt ist.